ANDREAS HOPFGARTEN
The Immortals
THE IMMORTALS (2014)
Wrestling ist eine moderne Seifenoper-artige Form des Theaters, die Sport, Kampf und Schauspiel miteinander vereint. Sogenannte „Gimmicks“, besondere Eigenschaften wie Masken, Verhalten und Hintergrundgeschichte der Wrestler, sollen den dargestellten Kampf zwischen Gut und Böse verdeutlichen. In vielen Fällen scheinen diese „Gimmicks“ die Persönlichkeit des Wrestlers wiederzuspiegeln und symbolisieren dessen Hoffnungen, Ängste und Wünsche.
In den 90er Jahren genoss Wrestling große Beliebtheit in Deutschland. Mittlerweile wird es von der großen Öffentlichkeit als Scheinsport belächelt, da Ablauf und Ausgang der Kämpfe abgesprochen sind. Meistens sind es nur wenige hundert Zuschauer, die zu den Veranstaltungen pilgern, trotzdem existiert eine sehr treue Fangemeinde, die ihre muskelbepackten Idole vergöttert und verehrt. Zwar werden gelegentlich alte Stars aus den USA, Kanada oder Mexiko eingeflogen um die Besucher anzulocken, doch die meisten Wrestler kommen aus Europa, die von einer Karriere in den großen Ligen träumen. Nur die allerwenigsten können von ihrer Leidenschaft wirklich leben. Der Großteil muss im Alltag normalen Berufen nachgehen.
Oft kommen Rasierklingen zum Einsatz mit denen sich die Wrestler schneiden um die Illusion von realen Verletzungen vorzutäuschen. Gelegentlich treten aber auch wirkliche Verletzungen auf. In jedem Fall fließt echtes Blut. Hier liegt der Unterschied zwischen Theater, Kino und Wrestling. In letzterem ist der Schmerz real und kein gespielter Akt.
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